Bei einer Krankheit oder einem Unfall ist es möglich, dass man plötzlich nicht mehr urteilsfähig ist. In diesem Fall müssen Angehörige über medizinische Massnahmen entscheiden, was in dieser bereits schwierigen Situation eine zusätzliche grosse Belastung bedeutet. Jeder Erwachsene sollte diese Verantwortung nicht einfach weiter delegieren und mit einer Patientenverfügung selber bestimmen, wie seine medizinische Behandlung aussehen soll.
Viele erachten es als heikel, die Eltern auf eine Patientenverfügung anzusprechen, weil es ein wenig nach Sterben klingt.
Unser Tipp: Drucken Sie für sich und Ihre Eltern ein Musterformular für eine Patientenverfügung aus und bringen Sie dieses beim nächsten Besuch mit - und zwar auch ein Formular für Sie selbst. Dann füllen Sie die Formulare gleich gemeinsam aus, so dass jeder Erwachsene am Tisch seine Patientenverfügung verfasst und unterzeichnet hat. Denn auch Ihnen kann heute oder morgen etwas zustossen, das Sie urteilsunfähig macht. Und wenn alle das Formular ausfüllen, macht es überhaupt nicht mehr den Anschein, dass es etwas mit Sterben zu tun hat. Sondern einfach nur mit Selbstverantwortung, egal wie alt jemand ist.
Besprechen Sie zum Schluss noch den Hinterlegungsort der Patientenverfügung (Datierung und Unterschrift nicht vergessen). Dies kann z.B. beim Hausarzt oder aber auch bei Ihren Familienunterlagen sein.
Man unterscheidet übrigens zwischen kurzer und langer Version. In der langen Version der Patientenverfügung werden einzelne Massnahmen vertieft betrachtet und bestimmt.
Weitere Informationen und Muster zur Patientenverfügung (kurze und lange Version) finden Sie hier:
FMH / SAMW - Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften: Musterformulare für Patientenverfügung
Krebsliga: Informationsbroschüre inkl. Formular als Download oder zum Bestellen
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