Wenn nur noch ein Elternteil lebt und im höheren Alter alleine zuhause wohnt, macht es Sinn, über ein Notrufsystem nachzudenken. Welche Systeme passen in welche Situation? Die Mitarbeitenden der Spitex verbringen viel Zeit bei Senioren – wir von Generation2 haben mit Brigitte Nydegger, Leiterin Pflege & Betreuung von der Spitex Kempt, über unterschiedliche Lösungen gesprochen.
Sind ältere alleine lebende Menschen mit einem Notrufsystem ausgestattet?
Viele unserer Klientinnen und Klienten haben einen Notruf. Allerdings ist es immer auch ein Zugeständnis, dass man möglicherweise auf Unterstützung angewiesen ist, z.B. bei einem Sturz. Nicht allen Menschen fällt dieses Eingeständnis gleich leicht. Es gibt deshalb „modernere“ Varianten, die nicht nach „Notruf“ aussehen. Ein Beispiel ist die Notrufuhr „Limmex“ von Swisscom. Daneben gibt es z.B. auch Seniorenhandys, die einfach in der Bedienung sind.
Welche Notruf-Systeme gibt es?
Wir empfehlen in unserer Organisation folgende Produkte:
Notruf „SmartLife Care“ der Swisscom,
Rotkreuz-Notruf,
Senioren Notruf Sawires
Wie funktionieren diese Systeme?
Bei allen Systemen muss mittels Knopfdruck ein Alarm ausgelöst werden. Die Preise sind je nach Anbieter und Ausstattung unterschiedlich. Ebenfalls muss bei allen der Zugang zur Wohnung gewährleistet sein. Es gibt kleine Schlüsselkästen, die mittels Code geöffnet werden können. Alle involvierten Personen verfügen über den entsprechenden Code.
1. SmartLife Care von Swisscom: verschiedene Notruflösungen möglich
Mobiler Notruf mit GPS für Personen, die gerne unterwegs sind
Kombination von Basisstation mit grossem Lautsprecher für zuhause und mobiler Notruf mit GPS und Lautsprecher für unterwegs
Basisstation mit grossem Lautsprecher für zuhause
Je nach System wird man mit einer privaten Kontaktperson verbunden oder direkt mit einer 24 Stunden-Notrufzentrale.
2. Rotkreuznotruf
Rotkreuz-Notruf Casa
Rotkreuz-Notruf Mobil
Es wird ein direkter Sprechkontakt mit der 24-h-Rotkreuznotrufzentrale geboten. Die Notrufzentrale bietet je nach Notfall Hilfe von Freunden, Familie, Nachbarn oder die Ambulanz auf.
3. Seniorennotruf „Sawires“
Hat eine eigene Notrufzentrale rund um die Uhr
Hat ein eigenes Notrufteam rund um die Uhr
Falls ein Einsatz nötig ist, gehen 2 Personen bei einem Notfall vorbei und erbringen die nötige Hilfe.
Es kommen laufend neue Notrufsysteme auf den Markt, die mit Sensoren arbeiten. So kann z.B. ein System einen Alarm auslösen, wenn gewohnte Bewegungsmuster durch die Sensoren nicht registriert werden. Auf diese Weise wird ein Alarm ausgelöst, ohne dass ein Knopf gedrückt wird.
Welches System ist aus Ihrer Sicht am besonders empfehlenswert?
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile. Es kommt auf die individuelle Situation an.
Wenn jemand sehr mobil ist, wird der Notruf von Swisscom am besten geeignet sein. Ist jemand körperlich eingeschränkt, passt eher der Rotkreuz-Notruf. Und wenn jemand an einer dementiellen Entwicklung leidet, empfehlen wir den Sawires Notruf. Ein Sturz bedeutet oft grossen Stress für die Betroffenen. Nicht alle kommen dann noch mit einer Gegensprechanlage zurecht. Weitere Faktoren sind auch die Mobilität und der Preis.
Links zu den genannten Notrufsystemen
Smartlifecare: ab CHF 39.00/Mt.
Rotkreuz-Notruf: ab CHF 45.00/Mt.
Senioren Notruf Sawires: ab CHF 22.00/Mt.
Die Preisangaben beziehen sich auf die monatlichen Mindestkosten gemäss Angaben der Anbieter, es entstehen zusätzliche Kosten für Installation, Schlüsseltresor etc.
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